Nach meiner Ankunft auf Gran Canaria habe ich zunächst ein paar Tage damit verbracht, die Insel mit dem Fahrrad zu erkunden, um mir einen Eindruck zu verschaffen.

Gran Canaria – Eine Insel mit zwei Gesichtern
Mein erstes Fazit: Die ersten Tage erinnerten mich eher an eine Mischung aus den steilen Straßen von Lissabon und dem Charme eines durchschnittlichen Industriegebiets in Castrop-Rauxel, ergänzt durch ein paar Palmen.

Doch danach wurde es deutlich besser.
Auch wenn ich nach wie vor der Meinung bin, dass die Insel zu stark bebaut ist und sich zu sehr auf Autos und Massentourismus konzentriert, konnte ich mittlerweile auch die schönen Seiten von Gran Canaria schätzen lernen. Selbst die Hauptstadt Las Palmas, mit der ich zunächst auf Kriegsfuß stand, verstehe ich jetzt besser. In Las Palmas kann man noch das authentische Leben spüren – jedenfalls solange, bis man weiter in Richtung Süden der Insel reist, wo es immer touristischer wird.

Dafür wird es im Süden landschaftlich reizvoller. Mein persönliches Highlight war Mogán. Es ist zwar eine ziemliche Herausforderung, mit dem Fahrrad dorthin zu gelangen – der letzte Teil der Straße ist wegen Steinschlags gesperrt, sodass ich zurück nach Puerto Rico musste, um eine Fähre zu nehmen –, aber die Anstrengung hat sich gelohnt. Mogán belohnte mich mit einer kleinen Stadt, einer schönen Strandpromenade und einem netten kleinen Hafen.


Insgesamt hat Gran Canaria zwei Gesichter: Auf der einen Seite beeindruckende Landschaften, auf der anderen Seite leider viel Asphalt und Beton.

Fuerteventura – Wüstenlandschaften und Traumstrände
Weiter ging es für mich mit der Fähre nach Fuerteventura, das ich von Süden nach Norden durchquerte, bevor ich nach Lanzarote übersetzte.
Fuerteventura ist deutlich weniger bebaut als Gran Canaria und noch trockener. Die Landschaft erinnert an eine Wüste aus Geröll und grau-braunem Staub – bis man im Norden auf eine riesige Sandfläche stößt, die sich in endlose Strände verwandelt. Hier habe ich die bisher schönsten Strände der Kanaren entdeckt.
Außerdem wird man hier aus allen Ecken mit Aloe Vera- Geschäften, Produkten und was es nicht sonst noch alles gibt, bombardiert.

Lanzarote – Insel der Extreme
Von Corralejo aus setzte ich die letzten Kilometer nach Lanzarote über. Die Insel besteht vor allem aus Vulkanen, schwarzem Vulkangestein, wenig Vegetation und zahlreichen weißen Häusern, die meist einstöckig sind. Dieses Erscheinungsbild ist dem Architekten César Manrique zu verdanken, der hier allgegenwärtig ist.


Mein persönliches Ziel auf Lanzarote war zunächst, Felix – einen Surflehrer, den ich von der Pizzaparty kenne – wiederzusehen. Deshalb führte mich mein Weg direkt in den Osten der Insel. Dort traf ich außerdem zwei Berliner, die mit ihrem Wohnwagen eine Woche lang eine Auszeit namen. Wir unterhielten uns prächtig.

Leider blieb keine Zeit zum Surfen, da ich bereits wusste, dass ich nach einer Woche wieder abreisen würde und noch den Rest der Insel erkunden wollte.
So radelte ich kreuz und quer über die Insel, was bei dem ständigen Wind eine Herausforderung war.

Schließlich landete ich in Teguise, pünktlich zum Ende des größten Marktes der Insel. Trotz der Abbauarbeiten herrschte noch reges Treiben, da zeitgleich eine Art Nachhaltigkeitsmesse stattfand. Ich zählte vier Bühnen, und die Menschen feierten ausgelassen.

Insgesamt hat Lanzarote viele Facetten und beeindruckt mit sehenswerten Orten und faszinierenden Landschaften.

Nächster Halt: La Palma
Nun sitze ich wieder auf einer Fähre, diesmal nach Santa Cruz de La Palma. Dort werde ich meine Eltern treffen und gemeinsam mit ihnen meinen Geburtstag feiern.

Gedanken zur Atlantiküberquerung

Die Idee, den Atlantik mit einem Segelboot zu überqueren, verfolge ich nicht mehr aktiv. Das ständige Herumhängen im Hafen und das Ansprechen von Leuten liegt mir nicht besonders und setzt mich eher unter Druck.

Beitrag vom 28.11.2024

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